Wenn man viele Instrumente beherrscht und ein Talent in sich spürt, das kontinuierlich anklopft und nach Ausdruck verlangt, wenn kein Weg der richtige zu sein scheint und der Alltag, obwohl er in irgendeiner Weise mit Musik zusammenhängt, nach Plastik schmeckt. Dann ist es wohl an der Zeit, sich zurück zu ziehen, das Unbekannte gegen das Kalkulierbare auszutauschen und offenen Herz einfach abzuwarten, wie man selbst auf die neuen Zusammenhänge reagiert. Nach einem kurzen Saxophon-Studium in den Niederlanden und vielen anderen Ansätzen, zog sich Rober Laupert alias
L´aupaire in eine Wohnung nahe dem absolut angesagten jüdischen Viertel in Budapest zurück. Isolation als Neustart, als Möglichkeit zu intensiver Kontemplation, an deren unvorhersehbarem Ende sich plötzlich zeigt, wer man eigentlich ist. Das Resultat ist ein neues musikalisches Selbstbewusstsein, das uns zugute kommt, weil wir ihm die Songs von L´aupaire verdanken. Es ist Musik, die ihre Vorbilder ganz deutlich in den Höhen der Singer-Songwriter-Sphären sucht, bei Bob Dylan oder Tom Waits, und uns mit Melodien entführt und mit Geschichten fesselt. Es ist ein altes Rezept, das aber deswegen zu neuen Erfahrungen führt, weil es richtig verstanden und vor allen Dingen individuell interpretiert wird. Vielleicht findet sich ja Rettung für das Rollercoaster Girl oder wir finden ganz für uns selbst heraus, wen L´aupaire für uns meint, wenn er seinen Hit You durch das Zelt wehen lässt.

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Das Konzert ist unbestuhlt.