HORST HANSEN TRIO
Heftiger Überjazz? Hmmm. Ein Trio, das, wenn man nicht naturbedingt zu Dyskalkulie neigt, fünf Mitglieder zählt? Horst Hansen? Soll angeblich ein Krefelder Trompeter gewesen sein, dem gegenüber sich das Enfant Terrible des Cool, Miles Davis, außergewöhnlich respektvoll geäußert haben und der sich unter folgender Argumentation erfolgreich gegen jegliche Plattenaufnahme seines Könnens erwehrt haben soll:
„Der Kern des Jazz ist doch die Flüchtigkeit und Spontanität des Moments, welche in der Aufnahme durchaus seine Magie verliert!“
Je mehr Recherche man betreibt, desto eindeutiger gerät der Verdacht, dass hier offensichtlich jemand seinen Schabernack mit uns treiben möchte. Nicht bösartig, sondern ganz gezielt Spuren legt, diese wieder verwischt und damit Gewissheiten hinterfragt, die uns, ohne dass sie uns allzu bewusst sind, den direkten Zugang zu Musik verbarrikadieren. Und lässt man die letzten Zeilen noch einmal ruhig Revue passieren, liegt der musikalische Plan des Trios, das ein Quintett ist, ziemlich offen auf dem Tisch: Es geht um die Auflösung von Genregrenzen und falscher Ernsthaftigkeit, um Freiheit, einen kollektiv hergestellten Sound und eine Bewegung weg von elitären Jazz-Puristen hin zu einem begeisterungsfähigen und breit aufgestellten Publikum. Erlaubt ist praktisch alles, was die Tore für völlige musikalische Freiheit und Begeisterung weit aufreißt: Ihre Kompositionen kennen keine Angst vor Psychedelic-Rock-Ausflügen, Hip Hop-Beats oder Drum´n Bass-Attacken. Fusion ist der modus operandi, in dem sich das Quintett, das sich Trio nennt, auch vor dem hippen Großstadtpublikum des Berliner x-jazz-Festivals eine neue Anhängerschaft erspielt. Wer kurz einmal reinhören möchte, zu welch beeindruckender Dichte es diese jungen Musiker bereits jetzt bringen, der höre sich einmal Stücke wie GLP oder Ihr erster Flug oder Stuttgart 5000 an. Sax, Gitarre, Piano, die Drums und der Bass führen und verführen sich gegenseitig, in immer wieder neue und fantastische Landschaften aufzubrechen. Diese lassen sich für jeden Musikliebhaber ganz barrierefrei betreten, weil sie der Emotion einen großen Raum und das Verkopfte, das dem Jazz oft anhängt, Nebensache werden lassen.
Zusammen mit dem Pulsar Trio soll dieses Doppelkonzert der erste Schritt auf einem neuen Weg sein, Jazz-Musik einem jungen oder älteren aber unbedingt offenen und begeisterungsfähigen Publikum zu präsentieren.
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PULSAR TRIO
Es ist gut, seinen Puls zu spüren, den Schlag des Lebens, wild und entschlossen treibend oder entspannt, zarte Regungen abbildend, immer reaktionsbereit und auf Tuchfühlung mit der Welt. Für das Pulsar Trio bedeutet der Puls alles. Er ist musikalisches Konzept, er ist das Zentrum, um das sich alles dreht, und gleichzeitig steht er für den steten Wechsel von Orten, Farben und Emotionen, die durch ihn verbunden und belebt, vielleicht sogar erst existent werden. Im Puls äußert sich das Leben in all seinen Facetten, werden Melodien und Rhythmen zu einer universellen Sprache, zu der man sofort Zugang erhält, ohne den Intellekt gegen das Gefühl auszuspielen zu müssen. Das Herz, das den Puls schlägt, hat drei Kammern. Es treffen drei nicht gerade offensichtlich füreinander geschaffene Instrumente und Instrumentalisten aufeinander – eine Feststellung, die völliger Quatsch wird, hat man sie einmal miteinander kommunizieren gehört: Beate Weins Flügel mit Matyas Wolters Sitar und Aaron Christs Drums. Es verbinden sich der ferne Osten mit dem freien Jazz-Ansatz Europas und neue Räume werden sicht- und hörbar, die nur Musik eröffnen kann. Das ist das Pulsar Trio.
Seit mittlerweile über 10 Jahren erzeugen sie ein kulturelles Spannungsfeld durch Musik, das zunächst als Versuch zwischen Beate Wein und Matyas Wolter also Klavier und Sitar in Kolkata anfing, aber erst richtig durch das perkussive Schlagzeugspiel zu einer Einheit verschmolz. Ihr Jazz der instrumentalen Art lässt manchmal an die Kompositionen von GoGoPenguin erinnern, schlägt aber dann mit einem kräftigen Weltmusikbekenntnis eine ganz andere Richtung ein und mündet in einen Tribal-Dance oder psychedelischen Kurztrip, erzeugt Euphorie durch Unvorhergesehenes. Genau das Richtige für die großen Festivals wie Glastonbury oder die Fusion, ein gern gesehener und gehörter Kontrapunkt auf den renommierten Jazz-Festivals wie dem New Delhi Jazzfestival oder den Leverkusener Jazztagen. Das Doppel-Konzert zusammen mit dem Horst Hansen Trio soll Auftakt sein zu einer Reise in den zeitgenössischen jungen Jazz, der heute in den Metropolen wieder boomt und absolut gar keine Scham davor hat, mit Pop oder Rock, Folklore, Soul oder elektronischer Musik anzubändeln, um das Publikum mitzunehmen und zu begeistern.
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Das Konzert ist bestuhlt.